Nach Fußballspiel: Autor trifft nicht
Deutschland verliert im Testspiel gegen Österreich und die Süddeutsche Zeitung kommentiert dies mit einem sprachlichen Foul.
Das Spiel wird zunächst gut analysiert: Lücken in der Abwehr, Abstimmungsschwächen zwischen den Mannschaftsteilen, Ballverluste in der Offensive, so etwas ist in solchen Spielen nicht zu überbewerten. (Quelle: SZ, 02.09.2018)
Bei dem Verb überbewerten handelt es sich aber um ein zweiteiliges bzw. trennbares Verb. Diese stehen in vielen Ausdrücken getrennt. So zum Beispiel: Er bewertet das nicht über. Und auch beim Infinitiv mit zu teilen sich solche Verben; das zu wird eingeschoben statt davorgestellt: überzubewerten.
„Vielleicht wollte der Autor aber auch nur auf so manchen Ball anspielen, der ebenfalls daneben flog...“
Das Erstteil über ist allerdings auch sehr tückisch. Es gibt Verben, bei denen wird es getrennt, bei anderen hingegen nicht. Im Verb übersetzen kommen sogar beide Varianten zum Tragen: Ich setze mit der Fähre über. stehen gegen Ich übersetze einen Text.